Naturheilkunde umfasst den ganzen Menschen: Seine Lebensweise, seine Ernährungsweise, sein Lebensstil und seine Verbundenheit. Das Gebiet ist riesig und entsprechend unübersichtlich. Für mich ist es der einzig stimmige Weg, mich selbst gesund zu halten.
Ich liebe es, dieses Wissen in meinen Beratungen, den Kolumnen fürs «Natürlich» und hier im Blog weiterzugeben. Hier 10 Gründe, warum mir die Naturheilkunde so wichtig ist:
1. Unterstützung beim Gesund werden
Die Aufmerksamkeit richtet sich auf das, was gestärkt werden muss. Wenn sich jemand zur Behandlung seiner Krankheit für den naturheilkundlichen Weg entscheidet, ist er bereit, sich mit sich selbst, seiner Ernährung, seiner Spiritualität und seinem Leben auseinanderzusetzen. Oft ist es ein Prozess, zurück zu sich selbst. Krankheit will uns immer etwas mitteilen und sei es nur, dass wir uns mal ins Bett legen und schlafen – oder Zeit zum Nachdenken haben.
2. Die Naturheilkunde ist ganzheitlich
Naturheilkunde denkt vernetzt und ganzheitlich. Das heisst, sie handelt nicht nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Ein Problem des Magens muss nicht zwingend im Magen entstanden sein. Vielleicht ist es der Stress, gestaute Wut, ein verschobener Wirbel, die falsche Ernährung, allenfalls sogar alles zusammen. Es gibt so viele Gründe, weshalb ein Mensch krank wird. Ich liebe es, mit meinen Kundinnen und Kunden auf den Weg zu gehen und die verschiedenen Aspekte zu betrachten, die auf dem Weg zum Gesund werden, verändert werden dürfen.
Mein Ziel ist es, dass sich die Menschen wieder selbst wahrnehmen und sich selbst bemächtigen, ihre Probleme zu lösen. Im Buddhismus heisst es: «Wir können uns nur selbst aus dem Schlamm ziehen». Wenn jemand zu mir kommt und sagt: «Mach mir das weg», dann frage ich immer: «Was bist du selbst bereit zu tun?» und auch «Was denkst du, woher kommt das und womit hat es zu tun?». Viele Antworten sind in uns drin. EIGENTLICH wissen die meisten Leute, womit ihre Erkrankung zu tun hat.
3. Die Heilmittel sind in der Natur verfügbar
Viele Heilmittel sind in der Natur zu finden und somit jederzeit verfügbar. An jeder Hausecke wächst eine Heilpflanze, Wasser ist richtig angewendet ein Heilmittel, Lehm ebenso, genauso wie viele Lebensmittel, die uns mit fast allem versorgen, was wir brauchen. Ayurveda, die indische Naturheilkunde sagt: «Lass Nahrung deine Medizin sein». Deshalb ist es mir so wichtig, dass die Menschen die Lebensmittel als das betrachten, was sie sind: Mittel zum Leben. Die Qualität kann nicht gut genug sein.
4. Sie öffnet uns die Augen für die Schätze der Natur
Die Natur ist an Wunder nicht zu überbieten. Mit jedem Schritt, den wir vor die Haustür setzen, begegnen wir heilenden Kräften. Viele Bäume schenken uns Heilmittel. Viele Kräuter, ihre Samen, Wurzeln und Blüten ebenfalls. Wir spazieren täglich durch eine grüne Apotheke und merken es gar nicht. Wir sollten uns beim Waldspaziergang unentwegt verbeugen und den Hut ziehen. Wenn ich mit diesem Gedanken durch die Natur spaziere, fühle ich tiefe Dankbarkeit und Demut.
5. Wir können auf altes Wissen zurückgreifen
Die Naturheilkunde gibt es seit Menschengedenken. Schon immer setzten Menschen Pflanzen und deren Zubereitungen ein, um sich und ihre Sippe zu heilen. Die Schulmedizin ist erst viel später entstanden. Sie ist wichtig und ich möchte die Möglichkeiten der modernen Medizin auf keinen Fall missen. Leider verlieren wir mit der wissenschaftlichen, modernen Schulmedizin das Vertrauen in die Pflanzenkräfte. Wir glauben der Wissenschaft mehr als den ureigenen Selbstheilungskräften, dem alten Wissen und der Kraft der Gebete.
Das Thermalwasser von Baden fliesst mit 47 Grad aus dem Boden. Es ist sehr heilkräftig. (Foto Sabine Hurni)
Dazu kommt, dass wir die Geduld verloren haben zu warten bis Linderung eintrifft. Heilung braucht Zeit. Das wussten auch die Kurgäste, die früher Heilung in den Thermalbädern von Baden gesucht haben. Die Krankheit ist nicht von heute auf morgen entstanden. Je früher wir ein Ungleichgewicht erkennen, desto schneller kann man es ausgleichen. Wenn die Krankheit schon tief im Körper sitzt, kann die Naturheilkunde oft auch nichts mehr ausrichten.
6. Die Naturheilkunde stärkt den Menschen
Jede Operation ist eine Verletzung des Körpers. Manchmal geht es nicht anders, das ist klar. Doch jede Operation, die verhindert werden kann, stärkt den Körper. Jede Erkrankung, die ohne Antibiotika behandelt werden kann, stärkt den Körper ebenfalls. Zum Beispiel eine Mittelohrenentzündung, eine Blasenentzündung, eine Nasennebenhöhlenentzündung. Wenn wir sie mit Antibiotika behandeln, ist die Darmflora danach kaputt. Diese wiederum hat einen zentralen Einfluss auf das Immunsystem. Nach jeder Antibiotika-Therapie müssen wir das System mühsam wieder aufbauen, sonst ist der Teufelskreis vorprogrammiert.
Heilen heisst ganz werden. Zum Gesund werden braucht es deshalb verschiedene Register, die gezogen werden müssen. Oft reicht es nicht, einfach eine Tablette zu schlucken. Im Gegenteil. Wenn wir gewisse Beschwerden ohne die Hilfe von Medikamenten, mit einer Ernährungsumstellung oder einem Tee lösen, stärken wir das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Körpers. Nicht jeder Sturz bedarf ein Arnika-Kügelchen, genauso wie nicht jedes Fieber ein fiebersenkendes Medikament braucht. Je mehr das Vertrauen in den Körper und seine heilenden Kräfte wieder aufgebaut und gestärkt werden kann, desto widerstandsfähiger werden wir.
7. Die Vielfalt ist immens
DIE Naturheilkunde gibt es nicht. Es ist ein Überbegriff für viele tausend Richtungen, die mit Energie, Pflanzen, Reizen, Ausleitungen, Massagen und Ernährung arbeiten. Rund um den Erdball entstanden naturheilkundliche Praktiken. So vielfältig die Menschheit ist, so mannigfaltig sind auch die Methoden aus der Naturheilkunde. Bei mir hilft das eine, bei dir das andere. In diesem Dschungel ist es schwierig, die richtige Richtung zu finden.
Ein guter Tipp: Lass dich von deiner Intuition leiten. Fang dort an, wo dein erster Gedanke dich hingeführt hat. Auch wenn es noch nicht den ultimativen Durchbruch gibt, wird es dich einen Schritt näher zu dir selbst führen und dir helfen, die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen.
8. Die Naturheilkunde verlangt aktive Mitarbeit
Oft sind es kleine Dinge, die Grosses bewirken. Doch man muss es tun. Ich kann die Menschen beraten und sie begleiten. Den Weg kann ich ihnen jedoch nicht abnehmen. Jeder Mensch muss selbst in die Umsetzung kommen. So auch was Bewegung, Gedankenmuster, Glaubenssätze und angestaute Emotionen betrifft. Ich kann da sein, zuhören und den Raum halten. Doch durch den Prozess durch muss jeder allein. Naturheilkunde ist nicht der einfachere Weg. Die Schulmedizin ist viel einfacher. Aber es ist sicher der nachhaltigere Weg. Zum Glück kann man beides kombinieren.
9. Naturheilkunde und Spiritualität gehören zusammen
Die Naturheilkunde setzt sich aus Ernährung, Heilpflanzen, Körperarbeit/Reiztherapie, Bewegung und Entspannungstechniken zusammen. Doch darüber schwebt die Spirituelle Ebene oder das höhere Selbst. Wir müssen in Kontakt kommen zu unserem höheren Selbst, zum persönlichen Lebenssinn, zur Vision, zum eigenem Licht, um uns aus tiefstem Herzen auf die Heilung einzulassen.
10. Die Naturheilkunde stellt Balance her
Ganz egal, ob traditionelle europäische Naturheilkunde, traditionell chinesische Medizin, Anthroposophische Medizin, Ayurveda, Traditionell Tibetische Medizin, Kneipp, Homöopathie oder anderes: Immer geht es darum, ein Ungleichgewicht zu behandeln und eine Balance wiederherzustellen. Wie auch immer diese aussieht. Die einen benötigen Entspannung, die anderen Wärme, die nächsten Feuer, Bitterstoffe oder eine kalte Dusche.
Krankheit ist immer ein Ungleichgewicht, Gesundheit ein fliessendes Gleichgewicht. Nichts im Leben ist konstant. Wir bewegen uns immer von einem Ungleichgewicht zum Gleichgewicht, das durch äussere Einflüsse ständig aus dem Lot geworfen wird. Die Kunst liegt nicht darin, aus dem Gleichgewicht zu fallen. Die Kunst liegt darin, das Gleichgewicht immer wiederzuerlangen. Allein, oder mit Hilfe einer Therapeutin oder eines Therapeuten, der oder die dich begleitet.
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