5 Tipps für mehr Farbe im Teller

Manchmal fehlt der Mut zur Farbe. Nicht nur bei der Kleidung, auch auf dem Teller. Blumenkohl und Reis oder Rahmschnitzel mit Nüdeli schmecken zwar gut, aber Hand aufs Herz: Das Ganze sieht ziemlich fade. Deshalb behelfen sich die Restaurants damit, dass sie das Schnitzel und die Pommes mit einem Blättchen Petersilie und einer Scheibe Tomaten arrangieren. So ist wenigstens ein bisschen Kontrast auf dem Teller.

Die Petersilie und die Tomate wandern in 90 Prozent aller Fälle zurück in die Küche. Die Leute haben das Gefühl, der Farbtupfer sei die Deko. Dabei wäre dieser das gesündeste, was der eintönige Tellerinhalt zu bieten hat!

Es gibt so viele kleine Tricks, wie man mehr Farbe auf den Teller bekommt und entsprechend mehr sekundäre Pflanzenstoffe und Aromen zu sich nimmt. Im Anschluss gebe ich euch meine fünf einfachsten Tipps. Wenn du noch mehr Ideen hast, dann füge sie gerne als Kommentar ein, damit wir hier unser Wissen sammeln können!

Die Natur schenkt uns eine Fülle von Farben (Bild: Sabine Hurni)

1. Wildkräuter naschen

Wildkräuter enthalten bedeutend mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als konventionell angebautes Gemüse. Oft sprechen wir nur von den Vitaminen, wenn es um die Gesundheit eines Lebensmittels geht. Diese sind jedoch nur ein Teil der Wahrheit. Alle anderen Pflanzenstoffe sind genauso wichtig. Ganz besonders die Farbstoffe. Sie wirken antioxidativ und schützen somit unsere Zellen.

Viele Wildpflanzen kann man essen. Zum Beispiel den Rotklee, die Lavendelblüten, die Taubnesselblüten, die Wiesensalbeiblüten und die Kamille. Auch Ringelblumenblüten, Gänseblümchen oder Boretschblüten sind essbar. Streu diese Blüten über deinen Salat, aufs Butterbrot oder mach daraus einen Tee. Wenn du unsicher bist, kannst du ein Bestimmungs-App für Pflanzen herunterladen. Mein Favorit ist die Flora Incognita-App.

2. Grüne Kräuter grosszügig verwenden

Die Kräuter wachsen zur Zeit in Hülle und Fülle. Der Schnittlauch, der Basilikum, der Oregano, die Petersilie, der Koriander und vieles mehr. Gib eine Handvoll gehackte Kräuter in den Salat, in den Reis/Risotto, zum Gemüse oder zur Dipsauce. Ein Kräuterdip ist eine ideale Beilage zu Kartoffeln. Ein Kräuterpesto kannst du über die Pasta geben, auf ein Toastbrot oder auch mal eine Polenta damit überbacken. Falls du gar nicht kochst, kannst du dir zweimal täglich einen Drink machen mit Gerstengras. Es ist sehr reich am grünen Farbstoff Chlorophyll.

3. Wildbeeren schlemmen!

Holunderbeeren, Waldheidelbeeren und Brombeeren sind extrem pigmentiert. Immer dann, wenn deine Hände beim Ernten blau werden, ist der Gehalt an Farbstoffen besonders hoch. Du kannst Waldheidelbeeren einfrieren oder gefroren kaufen. Sie sind viel gesünder als die konventionell angebauten Heidelbeeren. Holunderbeeren sind leicht giftig. Aber du kannst daraus einen Holndersaft machen. Er ist ein tolles Heilmittel bei Erkältungen und Husten.

  • Holunder und Heidelbeeren gibt es auch als Saft. Du kannst ihn verdünnt mit Wasser als Erfrischungsgetränk trinken.
  • Falls du keine frischen Beeren zur Hand hast: Koch am Morgen gefrorene Wildbeeren auf, gibt einen Esslöffel voll feine Haferflocken rein und würze mit etwas Kurkuma, Zimt und Ingwer. Eine Prise Salz beigeben. Wenn du magst, kannst du eine Dattel mitkochen, damit der Getreidebrei süsser wird.
  • Für ein farbiges Dessert: Heidelbeersaft mit drei Esslöffel Reismehl oder Maizena aufkochen, damit er bindet. Wenn nötig etwas Agavendicksaft oder Zucker beigeben. Abkühlen lassen und kurz vor dem Servieren Schlagrahm darunter ziehen.

4. Farbiges Gemüse

Raffle farbiges Gemüse wie Randen, Karotten, Blaukohl und Radischen über den Eisbergsalat. Bereite einen Blaukohlsalat zu, wenn du einen Grillabend planst. Verwende auch die dunklen Blätter des Lauchs und die grünen Ringe der Frühlingszwiebel. Auch beim Blumenkohl, dem Broccoli und den Kohlrabi kann man die grünen Blätter mitkochen. Und wichtig: Wasch das farbige Gemüse gut, aber schäle es nicht. Viele wichtige Inhaltsstoffe und Farbstoffe befinden sich direkt unter der Haut.

Geh vermehrt auf den Wochenmarkt und kaufe intensiv farbiges Gemüse wie farbiger Krautstil, violette Karotten und blaue Kartoffeln. Es sind in der Regel Nischenprodukte, die im Grossverteiler nicht zu finden sind.

5. Gewürze nicht vergessen

Falls keine Beeren oder frische Blüten zur Hand sind, kann man auch mit den Gewürzen Farbe geben. Kurkuma, die Gelbwurz, welche das Curry so intensiv gelb macht und auch zum Färben von Stoff verwendet wird, ist enorm wertvoll. Wie viele gelben Blüten und Wurzeln hat Kurkuma einen engen Bezug zur Leber. Es wirkt entzündungshemmend, aktiviert den Darm und hilft bei der Verdauung.

Ich gebe in jede Rahmsauce, in den Quarkdipp oder auch ins Fondue ganz wenig Kurkuma. Gerade so viel, dass die Milchprodukte nicht unnatürlich gelb wirken. Man schmeckt es nicht, es hilft aber dem Darm und macht die schwer verdaulichen Milchprodukte bekömmlicher.

Bestimmt gibt es noch viele andere Möglichkeiten, wie man mehr Farben auf den Teller kriegt! Hast du Ideen? Dann teile sie bitte mit mir und allen Leserinnen und Lesern!

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4 Gedanken zu „5 Tipps für mehr Farbe im Teller

  1. Sina (quasinatürlich) Antworten

    Liebe Sabine,
    danke für die vielen konkreten Tipps! Ich wusste zwar, dass Farbstoffe auch sehr gesund sind, aber wie ich sie besser ins Essen integrieren kann war mir bisher nicht so klar. Bin jetzt motiviert, morgen Vormittag endlich mal wieder Wildkräuter zu sammeln 🙂
    Viele Grüße, Sina

  2. Carolin Weise Antworten

    Liebe Sabine,

    vielen Dank für deine Tipps, ich habe gemerkt, dass ich schon gut dabei bin! Große Wildkräuterliebe hier, nasche immer, wenn ich die Gelegenheit dazu habe.

    Wollte noch sagen, dass ich dein Beitragsfoto sehr schön finde und deine gesamte Gestaltung sehr ansprechend!

    Liebe Grüße
    Carolin

    • Sabine Miryam Hurni Autor des BeitragesAntworten

      Vielen Dank liebe Carolin! Wenn man die Wildkräuter mal lieben gelernt hat, kann man die Finger nicht mehr davon lassen. Es ist eine schöne Möglichkeit, wieder näher an die Natur und ihre Geschenke zu kommen. Alles Gute dir.

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