Gesunde Haut, Spiegel der Seele? Welches Seelenbild zeigen denn meine drei Gnomen, die ich letztes Jahr aus Beton gegossen habe? Sie sind zwar hässlich, aber doch liebevoll und irgendwie sympathisch. Sie sind sich nicht zu schade, ihr inneres Wesen im äusseren Bild zu zeigen. Wir sollten öfters den Mut haben, unser Innerstes durch die Haut nach Aussen zu senden. Die Haut ist nämlich nicht einfach das Ende des Körpers. Sie ist unser Schutz, unser Haus, ein wichtiges Ausscheidungsorgan und ausserdem unser grösstes Sinnesorgan.
Der Seh- und der Geschmackssinn sind bei uns sehr gut ausgebildet. Der Riechsinn bereits etwas verkümmerter und dem Tastsinn sind wir uns im Alltag meist gar nicht bewusst.
Tastsinn schulen
Wir empfinden eine Berührung oder eine Umarmung als etwas Beruhigendes. Wir vergessen dabei aber, dass nun der Tastsinn zum Zug kommt. Dass meine Hände einen anderen Menschen berühren, dass meine Hände das feine Haar eines Kinderkopfes spüren, dass meine Fingerkuppen das Plastik meiner Computertastatur erkunden. Probier doch mal, ganz achtsam zu sein, wenn du einen lieben Menschen berührst. Wie fühlt sich diese Haut an? Sei staunend wie ein Kind, das etwas zum ersten Mal macht. Sei berührt, als hättest du nach langem Entzug endlich wieder einmal etwas ganz Besonderes unter deinen Händen. Stell dir vor wie schön und wertschätzend es ist, auf diese Art berührt zu werden. Und mach genau das zu deinem Geschenk an dein Gegenüber. Das muss nicht in der Sexualität sein. Das kann auch bei einer kurzen Berührung am Arm passieren oder bei einer Umarmung, die ja leider im Moment wirklich zu etwas ganz besonderem geworden ist.
Gesunde Haut – ihre Aufgaben
Eine gesunde Haut ist Schutz und Offenheit im Einen. Sie ist die Grenze zwischen Materie und Feinstofflichkeit. Zwischen Körper und Raum. Doch damit wir über die Haut eine Verbindung zum Nichtsichtbaren aufnehmen können, sollen wir sie so achtsam wie möglich behandeln und uns nicht ständig darüber ärgern, dass wieder eine Falte mehr an den Augenwinkeln prangt. Die Haut wird von innen her über den Blutkreislauf mit Nährstoffen versorgt und von aussen durch Talg und einem leicht sauren Milieu vor Keimen geschützt. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Haut folgende Aufgaben hat:
- Sie speichert Fett und Wasser
- Sie reguliert den Wärmehaushalt mithilfe der Produktion von Schweiss
- Sie kommuniziert mit dem Nervensystem und ist voll von Schmerz-, Druck-, Kälte-, und Wärmerezeptoren
- Sie schützt vor Keimen mit Haarfollikeln, Schweissdrüsen und Talgdrüsen.
- Sie bildet die Grenze zwischen aussen und innen.
Gerade weil die Haut so derart wichtig ist für unsern Körper, müssen wir ihr Sorge tragen.
Achtsamtkeit und Haut
Es gibt Menschen mit einer dicken Haut, an denen so manche Widrigkeit abprallt und es gibt Menschen mit einer dünnen Haut, bei denen Abgrenzung und Selbstschutz ein grosses Lebensthema ist. Aber lasst euch nicht täuschen! Ob jemand dick- oder dünnhäutig ist, hängt nicht mit Körpergrösse oder Gewicht zusammen. Ein Schrank von Mann kann dünnhäutig sein – eine zierliche Frau rauen Winden trotzen. Mit anderen Worten: Die Haut ist nicht einfach nur ein anatomisches Gebilde, aufgebaut aus mehreren Schichten, die einer ständigen Zellteilung unterlegen sind. Die Haut ist der Mensch, der in ihr drin steckt und nicht aus ihr raus kann.
Jede Spannung, jede Emotion, die Ernährungsweise, das Stresslevel und viele weitere innere und äussere Faktoren beeinflussen den Zustand der Haut. Es wäre deshalb viel zu eng gefasst, wenn wir bei Hautirritationen, Ekzemen, Neurodermitis oder Psoriasis unseren Blick ausschliesslich auf die erkrankte Haut richten. Eine kortisonhaltige Salbe verschafft zwar Linderung und lässt die Betroffenen für die Zeit der Anwendung zur Normalität zurückkehren. Doch Kortison führt nicht zu einer gesunden Haut. Mit dem Absetzen der Creme kehrt das Hautproblem zurück.
Um die Haut besser zu verstehen ist es wichtig zu wissen, dass es sich um ein Ausscheidungsorgan handelt. In alten Lehrbüchern wird sie sogar als dritte Niere bezeichnet. Das grossflächige Ausscheidungsorgan muss durchlässig sein, damit überschüssige Säure und Stoffwechselendprodukte über den Schweiss an die Hautoberfläche gelangen können.
Auch die Leber, das wichtigste Entgiftungsorgan des Körpers, hat einen Einfluss auf die Haut. Ist dieses Organ überlastet oder in seiner Funktion eingeschränkt, muss die gesunde Haut umso mehr leisten, um die verminderte Leberaktivität zu kompensieren. Dafür ist die Haut jedoch nicht vorgesehen und kann entsprechend gereizt reagieren.
Hautstoffwechsel anregen
Wer zu trockener und juckender Haut neigt, kann durch stoffwechselanregende Teekuren die Nieren- und Lebertätigkeit unterstützen und auf diese Weise den Hautstoffwechsel anregen. Für den Tee eignen sich folgende Heilkräuter
- Löwenzahn (Taraxacum officinale) regt die Leber- und Gallentätigkeit an.
- Pfefferminze (Mentha piperita) regt die Produktion von Gallensaft an.
- Junge Birkenblätter (Betula pendula) eignen sich zum Durchspülen der Nieren.
- Brennnesselblätter (Urtica Dioica) regen die Nieren an und Entwässern.
Birkenblätter enthalten Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe. Die Heilpflanze wirkt aufgrund dieser Inhaltsstoffe Wasser treibend. Birkenblätter lindern Frühjahrsmüdigkeit, wirken unterstützend bei Gicht und Rheuma und galten früher, zusammen mit der Brennnessel, als Heilpflanze zur Blutreinigung.
Unterstützt wird der Hautstoffwechsel darüber hinaus mit dem Schüsslersalz Nr. 10, Natrium Sulfuricum. Es ist DAS Ausscheidungssalz schlechthin und beeinflusst die Darm-, Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren- und Blasentätigkeit. Denn nur indem diese Organe effizient arbeiten, kann auch die Haut entlastet werden.
Die Haut von aussen stärken
Äusserlich braucht eine irritierte Haut vor allem eines: Erholung. Weniger Seife, weniger Wasser, mehr Fett, mehr Luft. Es lohnt sich, wieder vermehrt zum Waschlappen und der Pflanzenseife zu greifen und sich morgens auf diese Weise zu waschen anstatt den öligen, leicht säurehaltigen Hautfilm täglich mit heissem Wasser und Duschmittel durcheinander zu bringen. Gerade Leute mit Ekzemen und Hautirritationen tun gut daran, nicht täglich zu duschen und sich vermehrt am Waschbecken zu waschen.
Zur Pflege irritierter Haut eignen sich natürliche Fette wie Pflanzenöle, zum Beispiel Kokosöl, Sesamöl oder Jojobaöl, wie auch tierische Fette wie Ghee (Butterschmalz) oder Wollfett (Lanolin). Diese Fette eigenen sich auch als Hautschutz. Man kann sie VOR dem Duschen auftragen, damit die Haut während dem Duschen weniger strapaziert wird.
Hast du eine Trockenbürste zu Hause? Jetzt, im Frühling tun diese Selbstmassagen besonders gut.
Sabine Hurni
Absolut genial sind auch die Trockenbürsten, mit denen man sich die Haut VOR dem Duschen kräftig abschrubbt. Beim Bürsten regst du das Lymphsystem an, welches zuständig ist für die Entgiftung des Körpers. Bürsten hilft auch bei Verspannungen, rheumatischen Erkrankungen, zum Abnehmen und zur Stärkung des Immunsystems – eine echt gute Investition für deine Gesundheit. Man muss es einfach machen! Wenn also bei dir zu Hause eine Trockenbürste herumliegt, dann nimm sie jetzt mal wieder zur Hand. Schrubbe dich mit kreisenden und streichenden Bewegungen von Kopf bis Fuss ab. Dann, wenn du sehr trockene Haut hast, ölst du den Körper ein oder zumindest die trockenen Stellen und stellst dich dann unter die Dusche. Das ist Wellness vom Feinsten. Und die grösste Wertschätzung, die wir unserem Körper einmal wöchentlich gönnen dürfen.
Wellness für die gesunde Haut
- Den Körper mit einer Trockenbürste abbürsten
- Einölen mit einem pflanzlichen Öl (Mandelöl, Kokosöl, Sesamöl)
- Jetzt duschen
- Den Körper trocken tupfen
- Lächeln
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