Alles hat eine Wirkung. Meine Haltung, meine Stimmung, mein Tun und mein Nichttun. Jede noch so kleine Handlung bewirkt etwas. Doch was WILL ich effektiv bewirken in meinem Leben? Was genau möchte ich in diese Welt tragen? Dieser Frage bin ich nachgegangen.
Als Kind wollte ich Bäcker-Konditorin werden, weil ich Süssigkeiten liebte. Später bin ich Drogistin geworden, weil ich dann doch lieber etwas mit Menschen machen wollte. So kam ich bereits im jungen Alter von 16 Jahren in Kontakt mit pflanzlichen Heilmitteln, lernte täglich mit unterschiedlichsten Menschen zurechtzukommen, musste im Verkaufsgespräch schnelle Entscheidungen treffen und konnte oft auch die Schaufenster dekorieren. Wenn ich jetzt auf mein Leben blicke, hat dieser Beruf den Grundstein für vieles gelegt, was ich heute tue. Gleichzeitig erfuhr ich als junge Frau im Alltag in der Drogerie, dass ich mit meiner Arbeit, meinem Fachwissen, meinen Beratungen und meiner Stimmung sehr viel bewirken kann.
Wenn ich mit schlechter Laune auf die Kunden zuging, konnte ich wenig bewirken. Mit einer offenen und wertschätzenden Haltung hingegen schon. Diese Erfahrung trägt mich immer noch durch das Leben. Allein durch mein Sein, mein Lächeln und meine Präsenz kann ich in der kleinen Welt, in der ich mich bewege, wirksam sein.
Mit diesem Beruf bin ich in meine Bestimmung hineingewachsen. Die Auswahl eines Berufes ist mit 16 Jahren ja eher zufällig, da man ja fast noch ein Kind ist, wenn die Entscheidung gefällt werden muss, für welchen Beruf man sich bewerben soll.
Die Naturheilkunde in den Medien präsenter machen
Heute bin ich in der privilegierten Lage, dass ich mit meinen Kolumnen und Gesundheitsberatungen in der Zeitschrift «Natürlich» sehr viel bewirken kann. Immer wieder erreichen mich Dankesbriefe, Komplimente und wertschätzende Ermunterungen, die mich tief berühren und mich enorm freuen. Da die Beratungen und die Art, wie ich die Menschen zu unterstützen versuche, für mich so vertraut und selbstverständlich sind, vergesse ich manchmal, mir selbst auf die Schulter zu klopfen. Dann tut es gut, wenn dies jemand anders übernimmt.
Die Zeitschrift »Natürlich» für ein gesundes und bewusstes Leben. Das «Natürlich» gibt es seit rund 40 Jahren.
Ich liebe diese Arbeit für die Zeitschrift. Ich habe freie Hand bei der Themenwahl und kann sehr viel Wissen an die Leserschaft weitergeben. Es ist mir wichtig, dass das Wissen der Naturheilkunde nicht vergessen geht. Dass sich die Menschen nicht in einzelnen Therapiemethoden verlieren, sondern immer das Ganze im Auge haben. Es ist mir auch wichtig, vergessene Heilpraktiken, aktuell zum Beispiel die Kneipp-Therapie, mal wieder in den Fokus zu rücken.
Die Naturheilkunde hat in unseren Medien fast keine Stimme. Alles muss wissenschaftlich hinterlegt, beweisbar und mit Studien abgesichert sein. Das kann die Naturheilkunde nicht bieten. Wenn zehn Leute mit Akupunktur ihre Kniearthrose behandeln, haben drei damit vielleicht Erfolg, die anderen nicht oder nur teilweise. Sie brauchen vielleicht eine Operation oder müssen ihre Ernährung ändern, um eine Wirkung zu erzielen.
Jeder Mensch reagiert anders auf die Erfahrungsmedizin und vieles muss einfach ausprobiert werden. Oft ist es aber auch so, dass man an verschiedenen Rädchen drehen muss, um die Situation zu verändern. Und das ist genau mein Ding.
Was will ich als Heilpraktikerin bewirken?
In meiner Praxis gehe ich mit meinen Beratungen einen Schritt weiter als in der Drogerie. In der Drogerie ist es ja eher so, dass jemand kommt und etwas braucht gegen Magenbrennen, Wechseljahrsbeschwerden oder was auch immer. Man mischt eine Spagyrikessenz, gibt ein Naturheilmittel ab und fertig. In meiner Praxis kann ich in die Tiefe gehen. Wir können die Ursachen erforschen, die Ernährung auf den Kopf stellen, wenn nötig, und ich kann Themen ansprechen, die hinter den Beschwerden versteckt sind.
Der Rosmarin regt die Durchblutung an und wirkt hervorragend gegen tiefen Blutdruck. Er aktiviert und ist ein tolles Gewürz.
Seit einigen Jahren ist auch die Spiritualität ein grosses Thema für mich. Hier möchte ich bewirken, dass sich die Menschen bewusster werden, dass sie nicht eine Ansammlung von Zellen sind. Wir haben neben dem materiellen Körper einen energetischen Leib, der ebenfalls gesund erhalten werden muss. Jeder Mensch hat in sich einen Lichtfunken. Ich möchte bewirken, dass dieser bei vielen Menschen wieder mehr zu leuchten beginnt.
Wenn immer möglich, möchte ich bewirken, dass die Menschen in ihre eigene Handlungskompetenz zurückfinden. Es ist mir wichtig, dass Sie die Heilung in sich selbst finden und sich mit ihren eigenen Möglichkeiten helfen. Ich arbeite mit der Ernährungsberatung nach Ayurveda, ebenso Rückführungen und immer wieder gerne mit den Australischen Buschblüten. Weil die Selbstermächtigung so wichtig ist, unterrichte ich das tibetische Heilyoga Lu Jong. Es ist eine Hilfe zur Selbsthilfe, um den Körper, den Atem und den Geist in Einklang zu bringen. Auch die Ayurveda-Kochkurse entstanden aus dem Gedanken, den Leuten den Zugang zu dieser wertvollen Lehre zu ebnen.
Manchmal wünschte ich mir zwar, mehr tun zu können, denn nicht bei allen Menschen lässt sich der richtige Hebel betätigen, um ihre Beschwerden zu lindern oder gar zu heilen. Und doch höre ich immer wieder so wertschätzende Stimmen, die sich bedanken für die achtsame Begleitung, die Empathie und das Gespräch, das oft genauso heilsam ist, wie eine Heilpflanze oder ein Wickel.
Was will ich als Künstlerin bewirken? Meine Lebensstäbe und Seelenbilder
Es gibt noch etwas, das mein Ding ist. Das ist die Kunst. Sie ist mir genauso wichtig wie die Naturheilkunde. Wenn ich meine Kunst machen kann, bin ich bei mir. Ich bin glücklich und vergesse die Zeit. Das habe ich beim Schreiben zwar auch, aber nicht so sehr wie wenn ich mit den Farben oder dem Holz am Arbeiten bin. Als Künstlerin arbeite ich abstrakt mit Holz und gehe auch beim Malen intuitiv vor. Meine neuste Arbeit sind die Lebensstäbe, welche uns daran erinnern sollen, dass wir bemächtigt sind, in der Welt und im eigenen Leben etwas zu verändern.
In der Malerei habe ich einen soeben eine neue Arbeit begonnen. Heilpflanzenbilder auf meine ganz persönliche Art interpretiert. Es geht also bei mir auch in der Kunst um die Natur, den Mensch als Teil der Natur und die Rückverbindung zu höheren Kraftquellen.
Für mich ist die Kunst ein Teil meiner spirituellen Arbeit. Ich beginne meinen Arbeitstag im Atelier mit einer Meditation und versuche über mehrere Stunden in dieser Energie zu bleiben. Bei der Kunst ziehe ich mich zurück. Verweile im Moment des Tuns und beschäftige mich wie ein Kind spielend mit Farben, Formen und Ideen. Es macht Spass. Sehr sogar. Es erfüllt mich mit einem Glücksgefühl, das ich nicht beschreiben kann und gleichzeitig fordert es mich auf Ebenen heraus, wie es keine andere Tätigkeit vermag.
Was Kunst bewirken kann
Ob ich mit der Kunst etwas bewirken kann, weiss ich nicht. Vielleicht. Kunst strotzt vor Sinnlosigkeit. Niemand braucht ein Bild, eine Skulptur oder ein Kunstobjekt. Es lebt sich auch ganz gut mit Postern an den Wänden und zweckmässigen Einrichtungsgegenständen. Warum also Geld ausgeben für etwas, das unnütz ist? Die künstlerische Tätigkeit fordert mich genau in diesem Punkt enorm heraus. Mein Wesen ist darauf getrimmt, Menschen zu helfen, da zu sein und sie im besten Wissen und Gewissen zu unterstützen.
Bei der Kunst übe ich mich im Gegenteil. Ich lerne dabei, dass auch Dinge wichtig und sinnvoll sind, die vordergründig keinen Effekt haben. Hintergründig jedoch schon! Die grosse Welt hat nicht auf meine Kunst gewartet. Eine kleine Welt hingegen schon. Die Menschen, die Bilder, Skulpturen oder Lebensstäbe von mir besitzen, erfreuen sich täglich an diesen Arbeiten. Somit bewirke ich mit der Kunst eben doch etwas: Sie bringt Freude. Kürzlich berichtete eine Frau, dass ich bei ihr sehr präsent sei mit dem Stab, den sie von mir habe. Der Lebensstab strahle eine Kraft aus, die das ganze Wohnzimmer erfülle.
Wie sehr wünsche ich mir, dass ich mit meiner Kunst noch viel mehr Menschen berühren, bestärken und beglücken kann! Vielleicht spüren sie in den Werken die tiefe Freude, die ich beim Erschaffen fühlte. Vielleicht transportieren die Kunstgegenstände aber eben doch etwas, das jenseits von Nutzen und Zweck einen tiefen Sinn ergibt.
Was will ich hinterlassen
Wenn wir etwas bewirken, hinterlassen wir dann auch etwas? Ich tue mich immer schwer mit solchen Ansätzen, denn ich lebe jetzt. Was morgen ist, kann und möchte ich nicht wissen. Es ist mir wichtig, dass ich heute Gutes tue und mich so verhalte, dass die Welt und mein Umfeld keinen allzu grossen Schaden nehmen. Ob jemand in 100 Jahren ein Bild von mir betrachtet oder einen Lebensstab hält, übersteigt meinen Vorstellungshorizont.
ABER, wenn ich doch einen Blick in die Zukunft wage…:
- …vielleicht habe ich bis dann doch noch ein Buch mit Geschichten veröffentlicht, welche die Menschenseelen erhellen
- …vielleicht stehen einige meiner Lebensstäbe in öffentlichen Institutionen, an spirituellen Orten oder Bildungszentren
- …vielleicht hängen einige meiner Heilpflanzenbilder in einem Hospiz oder noch besser: Ganze Wandflächen entlang der Autobahnen sind damit tapeziert!
- …vielleicht male ich Bilder für meine Kundinnen und Kunden, um den Heilprozess zu begleiten
- …vielleicht kaufen sich mehr Menschen einen Lebensstab. Es ist ein archaisches Symbol, das Halt gibt, uns aufrecht stehen lässt und den eigenen Raum vergrössert. Jeder Mensch, der in seinem Leben etwas bewirken möchte, sollte einen Lebensstab haben, der ihm Halt gibt und in immer dann stärkt, wenn Zweifel aufkommen.
Frage an dich: Wie ist das bei dir? Was möchtest du bewirken?
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Liebe Sabine Miraym,
dein Blogbeitrag spricht mir aus der Seele. Den Menschen helfen und Gutes tun, das ist für mich so wichtig. In diesem Sinne danke für den Beitrag und dein Wirken.
Magisch bunte Grüße Ingrid
Liebe Ingrid
Vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich wünsche dir alles Gute,
Herzliche Grüsse Sabine